Wie bringe ich meinem Hund Kommandos bei?

am August 16, 2021

Wie lernt mein Hund das zu tun, was ich von ihm möchte? Wie bringe ich meinem Hund Tricks wie Sitz, Platz oder bei Fuß bei?

 

Hallo ihr Lieben!

Heute möchte ich euch mal ganz allgemein erklären, wie ein Hund Kommandos lernt.

Als erstes benötigt ihr eine Belohnung, die der Hund toll findet. Am leichtesten hat man es natürlich mit Leckerlies, da diese als Belohnung schnell und zielgerichtet eingesetzt werden können. Für Hunde, die Leckerlies nicht gut vertragen oder abnehmen sollen eignet sich auch das normale Hauptfutter gut. Hunde, die für Futter weniger zu begeistern sind, muss man anders belohnen. Ein kurzes Spiel, verbales Lob oder Streicheleinheiten können je nach Hundetyp genauso belohnend wirken. Aber bei der richtigen Belohnung kommt es nicht nur auf den Hund an, sondern auch auf die Situation. Besonders aktive Übungen, wie zum Beispiel über ein Hindernis springen, lassen sich oft besser mit Spiel belohnen, während sehr ruhige Übungen wie „bleib“ mit Futterlob besser funktionieren. Ein Hund der besonders aufgeregt oder gar gestresst ist nimmt in der Regel kein Futter an. In solchen Situationen können lobende Worte oder ruhige Streicheleinheiten am besten sein.

Das Lob sollte der Stimmung des Hundes angepasst sein, damit er es auch als Belohnung wahrnimmt.

Wenn man die richtige Belohnung gefunden hat, kann es mit dem Training losgehen. Um ein neues Kommando beizubringen sollte man einen ablenkungsarmen Ort aufsuchen (am besten zu Hause oder im eigenen Garten). Man selbst und auch der Hund sollten gut gelaunt und bei der Sache sein. Ein Hund, der zum Beispiel gerade dringend raus muss wird sich schlecht konzentrieren können.

Das Einzige was man tun muss ist den Hund dazu zu bringen, das zu tun was man möchte, und ihn dabei zu belohnen. Das hilft jetzt erstmal keinem weiter, denn die Schwierigkeit besteht in der Regel darin, den Hund erstmal dazu zu bringen, das erwünschte zu tun. Dafür gibt es aber leider kein Geheimrezept, denn jeder Hund ist anders. Bei den meisten Kommandos funktioniert es allerdings gut, den Hund mit Leckerlies in die Position zu locken. Pivo hat sich zum Beispiel immer hingesetzt, wenn ich ein Leckerlie über seinen Kopf gehalten habe und sich hingelegt, wenn ich es zwischen die Vorderpfoten gelegt hab. 

Dann wird noch das Kommandosignal (Wort oder Handzeichen) hinzugefügt. Man gibt es immer dann, wenn der Hund die gewünschte Aktion ausführt. Nach einigen (eventuell hunderten) Wiederholungen verknüpft der Hund das Signal mit der gewünschten Aktion. Bis diese Verknüpfung erfolgt ist muss man dem Hund weiterhin zeigen, was man von ihm möchte und das langsam abbauen. Am Beispiel Platz würde das bedeuten, dass ich irgendwann kein Leckerlie mehr hingelegt habe, sondern meine Hand ohne Leckerlie. Dann habe ich die Hand jedes mal etwas weiter angehoben, bis ich mich nicht mehr bücken musste, sondern im Stehen ein Handzeichen geben konnte. Irgendwann habe ich die Hand weg gelassen und nurnoch eine Kopfbewegung nach unten gemacht, am Ende hat es gereicht wenn ich nur mit den Augen nach unten geschaut habe. Wenn der Hund auch ohne Blickkontakt auf das Wortzeichen reagiert, hat er es erst zu 100 % verknüpft. Pivo ist auch jetzt noch etas unsicher was er tun soll, wenn ich ihn nicht anschaue. 

Nun möchte ich unterscheiden zwischen Übungen, die für den Hund bedeuten, dass er eine Position halten soll und den Übungen, die eine Aktion darstellen.

Ersteres beinhaltet die typischen Kommandos wie Sitz und Platz, aber auch Steh, Peng und andere Tricks. Hat man es geschafft den Hund in die Position zu locken sagt man in dieser Position das Kommandowort, damit es mit der Position verknüpft wird, und belohnt am besten in dieser Position. Das bedeutet, wenn der Hund sitzen soll, gibt man das Leckerlie nicht erst, wenn er wieder aufgestanden ist, sondern solange er noch sitzt. So entsteht beim Hund die Erwartungshaltung, dass er in der gewünschten Position belohnt wird. Daraus kann man dann langsam den Zeitabstand vom Hinsetzen bis zur Belohnung verlängern und erreicht so, dass der Hund die Position über längere Zeit hält. Wenn der Hund ohne, dass man ihn in die Position lockt, sondern nur über das Kommando reagiert und die gewünschte Position einnimmt, hat er das Kommando gelernt. Positionskommandos kann man gut steigern, indem man den Abstand zwischen sich und dem Hund vergrößert, die Ablenkung steigert, die Dauer steigert oder auch mehrere hintereinander abruft.

Dann gibt es noch die Kommandos, die eine Aktion darstellen, statt eine Position. Dazu gehört zum Beispiel Apportieren, auf etwas drauf springen oder Rolle. Hier ist Timing besonders wichtig, da man sehr schnell, und das bedeutet spätestens 2 Sekunden, nachdem die Aktion aufgeführt wurde, belohnen muss. Ansonsten kann der Hund nämlich nicht mehr gut verknüpfen für was er hier belohnt wurde. Besonders umfangreiche Aktionen wie beispielsweise apportieren (das ja aus nachlaufen, in den Mund nehmen, zurücklaufen und wieder hergeben besteht) sollten nach Möglichkeit erstmal auf kleinere Zwischenübungen heruntergebrochen werden, da so eine ganze Abfolge von Aktionen für den Hund schwierig zu verknüpfen ist.

Man sollte erst aufhören ein Kommando zu belohnen, wenn der Hund es wirklich sicher beherrscht. Immer wenn ein Schwierigkeitsgrad gesteigert wird oder einfach die Ablenkung für den Hund höher ist sollte man erstmal eine gute Belohnung dazu nehmen, damit der Hund motiviert und konzentriert bleibt.

Denn vor allen Dingen soll es euch und euren Hunden Spaß machen neue Tricks zu lernen.  Ich hoffe, der Beitrag konnte helfen und wünsche euch ganz viel Freude dabei, mit euren Hunden neue Tricks zu üben,

Eure Lea

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