Vernachlässigung oder Tierquälerei melden

am December 11, 2024

 

Viele haben es schon erlebt – vor allem wenn man auf der Suche ist, um einen Hund oder ein anderes Tier zu kaufen, sieht man manchmal Tiere in katastrophalen Zuständen. Doch was tun, wenn man einen Fall von Tierquälerei entdeckt?

 

Wenn du Anzeichen von Misshandlung oder Vernachlässigung beobachtest, ist es wichtig, richtig zu handeln, um das Wohl des Tieres zu sichern. In diesem Beitrag erfährst du, wie du in solchen Fällen vorgehen solltest.

  1. Anzeichen erkennen

Es gibt verschiedene Indikatoren, die auf Vernachlässigung oder Tierquälerei hinweisen können. Achte insbesondere auf:

  • Körperliche Anzeichen: Offensichtliche Verletzungen, extreme Abmagerung, verfilztes Fell oder unbehandelte Krankheiten.
  • Verhaltensauffälligkeiten: Ängstliches, aggressives oder apathisches Verhalten können Hinweise auf Misshandlung sein.
  • Lebensumstände: Hunde, die ständig angebunden sind, in kleinen, unhygienischen Bereichen gehalten werden oder keinen Zugang zu Wasser, Futter oder Schutz haben.
  1. Situation bewerten

Bevor du handelst, solltest du sicherstellen, dass du die Situation richtig einschätzt:

  • Handelt es sich um einen akuten Notfall, bei dem das Tier sofortige Hilfe benötigt?
  • Ist die Vernachlässigung oder Quälerei systematisch und längerfristig?
  • Gibt es andere Zeugen, die deine Beobachtungen bestätigen können? Bitte sie um eine eidesstattliche Versicherung
  1. Dokumentation erstellen

Eine gute Dokumentation kann später helfen, den Fall klar zu belegen. Notiere:

  • Datum, Uhrzeit und Ort der Beobachtungen.
  • Details zur Haltung des Tieres (z. B. fehlende Nahrung, Kettenhaltung).
  • Fotos oder Videos (wenn möglich und sicher).
  • Möglichst Autokennzeichen oder Anschriften der verdächtigten Person(en)
  1. Verantwortliche Behörden informieren

Je nach Land oder Region gibt es unterschiedliche Anlaufstellen für den Schutz von Tieren:

  • Veterinäramt: Das zuständige Veterinäramt ist gesetzlich verpflichtet, Tierschutzverstöße zu prüfen und zu handeln.
  • Polizei: Bei akuten Fällen von Tierquälerei kannst du die Polizei einschalten.

Gib bei der Meldung so viele Details wie möglich an und stelle deine Dokumentation zur Verfügung.

  • Tierschutzvereine: In Deutschland kannst du dich an lokale Tierschutzvereine wenden. Diese verfügen oft über Erfahrung und Netzwerke, um Missstände anzugehen.

Um eine rechtlich abgesicherte Rettung der Tiere in Deutschland durchzuführen muss das Veterinäramt involviert sein, es sei den der Besitzer gibt die Tiere freiwillig ab. Ist das nicht der Fall, kann auch ein Tierschutzverein in deinem Auftrag Anzeige beim Veterinäramt erstellen. Der Deutsche Tierschutzbund weist aber darauf hin, dass das Amt schneller handelt, wenn du als Augenzeuge direkten Kontakt aufnimmst, anstatt Tierschutzvereine als Vermittler zu nutzen.

Alles zum melden von Fällen kannst du hier nachlesen: Deutscher Tierschutzbund

  1. Eigene Unterstützung anbieten

In einigen Fällen können Missstände durch Unwissenheit oder fehlende Ressourcen verursacht sein. Gespräche, Informationsmaterial oder praktische Hilfe (z. B. Vermittlung von Tierärzten oder Futterspenden) können helfen, die Situation zu verbessern.

  1. Solltest du Hunde kaufen, um sie zu retten?

Der Impuls, einen Hund zu kaufen, um ihn aus schlechten Verhältnissen zu befreien, ist verständlich. Dennoch solltest du die möglichen Konsequenzen gut abwägen:

  • Direkte Rettung: Der Kauf eines Hundes kann das Leben des einzelnen Tieres sofort verbessern und ihm ein liebevolles Zuhause bieten. Du solltest aber auch beachten, dass Tiere aus schlechter Haltung oft schlecht sozialisiert, traumatisiert und/oder krank sein können. Dir sollte bewusst sein, was damit auf dich zukommen kann.
  • Wie viele Tiere? Oft haben solche Halter nicht nur ein einzelnes Tier. Kannst du damit leben die anderen zurückzulassen, ohne die Gewissheit, dass ihnen geholfen wird?
  • Langfristige Auswirkungen: Solche Käufe können jedoch die Nachfrage nach Hunden aus problematischen Quellen steigern, etwa bei Vermehrerbetrieben oder illegalen Zuchten. Dadurch wird das Leid anderer Tiere möglicherweise verstärkt.
  • Alternativen: Statt zu kaufen, solltest du zuerst das Veterinäramt informieren. Außerdem kannst du mit Tierschutzorganisationen zusammenarbeiten, um die Beschlagnahmung und Vermittlung der Tiere zu unterstützen.
  • Ausnahmefälle: Wenn der Kauf die einzige Möglichkeit ist, das Tier zu retten, solltest du parallel daran arbeiten, aufklärend tätig zu werden und andere zu sensibilisieren, um die Praxis langfristig zu stoppen.Langfristiges Engagement im Tierschutz kann helfen, die Auswirkungen eines Kaufs zu minimieren und nachhaltig etwas zu bewegen.
  • Kein Kauf – kein Problem? Möglicherweise wird der Hund dir auch ohne Bezahlung überlassen. Damit hast du zumindest nicht finanziell zur Tierquälerei beigetragen. Trotzdem wird eventuell Platz für neue Tiere geschaffen und bei späterem Einschalten des Veterinäramts fehlt mit dem Hund ein Beweis für die Taten

Wie ein Tierschutzverein darüber denkt und ein konkretes Fallbeispiel findest du hier: Retriever in Not - Rattenfarm

  1. Langfristiges Engagement zeigen

Tierquälerei ist ein gesellschaftliches Problem, das Aufmerksamkeit und Engagement erfordert. Überlege, ob du langfristig helfen möchtest, etwa durch:

  • Freiwilligenarbeit in einem Tierschutzverein.
  • Spenden für Organisationen, die sich für Tiere einsetzen.
  • Aufklärungsarbeit in deiner Gemeinde oder auch online

Fazit

Wenn du Vernachlässigung oder Tierquälerei bemerkst, kannst du aktiv dazu beitragen, das Leben des betroffenen Tieres zu verbessern. Mit Aufmerksamkeit, Verantwortungsbewusstsein und gezieltem Handeln setzt du ein Zeichen für den Tierschutz und machst einen Unterschied.

Viele Infos zum illegalen Welpenhandel findest du übrigens bei wuehltischwelpen.de

Hast du selbst Erfahrungen mit dem Thema gemacht oder weitere Tipps? Teile deine Gedanken in den Kommentaren!

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