Hunderassen - Rasseportrait Labrador Retriever

am March 14, 2023

Der „Labbi“ ist als typischer Familienhund bekannt. Aber stimmt das auch? Hier bekommst du alle wesentlichen Informationen zu Charakter, Erscheinung, Haltung und Pflege der beliebten Hunderasse!

 

Name: eigentlich Labrador Retriever, umgangssprachlich Labrador oder Labbi

 

Ursprung: Der Ursprung liegt vermutlich nicht auf der Halbinsel Labrador bei Kanada, sondern in Neufundland ende des 19. Jahrhunderts. Die Rasse wurde als Jagdhund vorwiegend für die Arbeit nach dem Schuss gezüchtet, das bedeutet, dass ihre Hauptaufgabe darin bestand, das geschossene Tier aufzusuchen und dem Jäger anzuzeigen oder zu bringen. Da es sich dabei oft um Enten handelt, muss der Labrador dazu auch freudig ins Wasser gehen und die Beute aus dem Wasser heraus apportieren. „Retriever“ kommt übrigens vom englischen „retrieve“, was „zurückbringen“ bedeutet.

 

Aussehen: Ein Labrador ist in der Regel zwischen 54 und 60 cm hoch und wiegt zwischen 25 und 35 kg. Hündinnen sollten etwas kleiner und zierlicher sein als Rüden. Die Hunde haben Schlappohren, sind eher kräftig gebaut mit breitem Kopf und dicker Rute. Das Fell ist kurz, aber sehr dick mit reichlich Unterwolle. Ein Labradorbesitzer sollte sich darauf einstellen, dass der Hund ganzjährig viel haart. Reinrassige Labradore gibt es nur in den Farben gelb, braun und schwarz.

 

Charakter: Begründet in seinem Ursprung als Jagdhund ist der Labrador sehr aktiv und arbeitsfreudig und liebt außerdem das Wasser. Wach- oder Schutztrieb sind bei der Rasse unerwünscht. Daher wird man aus einem Labbi schwer einen Wachhund machen können und auch für Schutzhundesport sind sie schlecht geeignet. Dafür bekommt man einen Hund, der eher wenig bellt und eine sehr lange Reißleine hat, bevor er zu Aggressionen neigt. Labradore haben einen starken „will to please“, das heißt sie wollen gefallen. Das bedeutet, dass sie relativ schnell lernen und klaren Kommandos gern Folge leisten, aber nicht unbedingt, dass sie einfacher zu erziehen sind als andere Hunde. Als große und vor allem sehr kräftige Hunderasse benötigt er klare Grundstrukturen, liebevolle Konsequenz und gute Führung, um zu dem netten Familienhund zu werden, als der er bekannt ist. Ohne die nötige Grunderziehung kann der Labrador auch einige unerwünschte Verhaltensweisen zeigen, zum Beispiel Distanzlosigkeit gegenüber Personen und anderen Hunden, starkes Jagdverhalten, „Sturheit“ und die bekannte Verfressenheit des Labbis. Die Rasse hat nicht, wie manchmal behauptet wird, einen Gendefekt der ihn keine Sättigung spüren lässt. Dennoch sind viele von ihnen tatsächlich sehr verfressen und man sollte früh üben, dass beispielsweise das Essen vom Tisch tabu ist.

 

Haltung und Pflege: Wer einen Labrador kaufen möchte, sollte sich bewusst sein, dass es sich um einen ehemaligen Gebrauchshund handelt, der nicht weniger Auslastung benötigt als andere große Hunde. Neben Spaziergängen freuen sich die meisten Labbis auch über andere Beschäftigungen, wie zum Beispiel Tricks üben, Mantrailing, Fährten, Schwimmen oder Agility. Der Labrador ist im übrigen auch als Blindenführhund, Therapiehund oder Rettungshund gut geeignet und ist oft in diesen Bereichen anzutreffen. Die Lieblingsbeschäftigung der Rasse ist aber selbstverständlich apportieren. Die meisten haben diese Aufgabe im Blut und bieten es selbstständig an, ohne dass man es ihnen beibringen muss. Dummyarbeit bietet sich daher gut an, um dem Labrador eine geeignete Aufgabe zu bieten.

Zur Fellpflege gehört hauptsächlich regelmäßig die Unterwolle aus dem dichten Fell zu entfernen. Ansonsten ist der Labrador sehr pflegeleicht.

 

Gesundheit: Der Labrador ist als sehr kräftige Hunderasse eher anfällig für diverse Erkrankungen im Bewegungsapparat wie HD, ED, OCD, Spondylose, Arthrose oder ähnliches. Um das zu vermeiden, sollten starke Belastungen wie Treppen steigen, Springen, Joggen oder Fahrradfahren besonders im Wachstum vermieden werden. Der ausgewachsene Labrador kann natürlich sportlich gefordert werden, allerdings ist (wie bei jedem Hund) darauf zu achten, dass er kein Übergewicht hat und Training langsam gesteigert wird, damit die Muskulatur sich entwickeln kann und der Hund keinen Schaden durch das Training nimmt. Auch wenige Augenkrankheiten können bei der Rasse gehäuft vorkommen. Beste Chancen auf einen gesunden Labrador hat man, wenn man bei einem Züchter nach Welpen sucht, der dem FCI angeschlossen ist. In Deutschland kann man diese zum Beispiel beim DRC, dem deutschen Retriever Club finden. Solche offiziellen Zuchtverbände schreiben Gesundheitsuntersuchungen und Wesenstests für alle Zuchthunde vor. Auch die Züchter werden überprüft, so dürfen sie zum Beispiel nur eine begrenzte Anzahl an Würfen haben und es wird auch die Aufzuchtstätte sowie die Welpen selbst überprüft.

 

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