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Macht ein zweiter Hund mehr Arbeit? Wird er sich mit dem Ersthund vertragen? Ist ein zweiter Hund teurer? Fragen die sich mit Sicherheit viele Hundebesitzer stellen. Aus meiner eigenen Erfahrung heraus möchte ich ein paar dieser Fragen beantworten!
In meinem Fall wurde zu einem zweijährigen Ersthund, der gut erzogen und im Alltag absolut unproblematisch ist, ein Welpe dazu geholt. Ist der erste Hund schon problematisch, ist ein zweiter nicht zu empfehlen, da man dann wirklich schnell nicht genug Hände hat, um beide zu managen. Zieht ein bereits gefestigter, erwachsener Hund als Zweithund ein, hängt der Verlauf von Eigenschaften und eventuellen Baustellen des Hundes ab. In diesem Beitrag geht es also ausschließlich um Welpen als Zweithund. Dies ist allgemein auch eher zu empfehlen, denn die Wahrscheinlichkeit, dass die Hunde sich gut vertragen, ist beim Welpen auf jeden Fall höher, als wenn ein erwachsener Hund einzieht.
Eine Garantie dafür, dass beide sich ewig vertragen, gibt es natürlich nie. Von einem Welpen selbst geht erstmal keine Aggression aus. Das heißt so lange der ältere Hund freundlich ist, wird in der Anfangsphase erstmal nichts passieren. Den weiteren Verlauf kann man nur teilweise beeinflussen. Ein Faktor ist die Wahl des Zweithundes, denn Geschlecht und Rasse spielen bei der Verträglichkeit eine Rolle. Gleichgeschlechtliche Paare streiten sich eher als Rüde und Hündin- allerdings hat man dann in der Läufigkeit oft Stress um Nachwuchs zu vermeiden. Zwei Rüden, besonders wenn einer oder beide kastriert sind, sind oft verträglicher als zwei Hündinnen. Die Rasse spielt jedoch auch eine große Rolle. Zum einen gibt es Hunderassen, die eher Artgenossenunverträglich sind, als andere. Außerdem kann es bei großen Unterschieden zwischen den Rassen zu Missverständnissen kommen. Hunde der gleichen Rasse haben dieselbe Mimik und Körpersprache, ähnliche Bedürfnisse und auch eine ähnliche Art zu spielen. Bei sehr verschiedenen Rassen kann es daher langfristig zu Problemen kommen und es ist auch für den Halter schwieriger, die Bedürfnisse beider Hunde gleichermaßen zu erfüllen. Zudem sollte man sich bewusst sein, dass es bei einem starken Unterschied bei Größe und Gewicht zwischen den beiden Hunden ein erhöhtes Verletzungsrisiko gibt.
Der Satz „zwei Hunde machen die dreifache Arbeit“ stimmt in jedem Fall nicht, solange der erste gut erzogen ist. Welpen sind anstrengend, sie pinkeln in die Wohnung, machen viel kaputt und müssen erstmal erzogen werden. Aber das ist unabhängig davon, ob noch ein älterer Hund im Haus ist oder nicht. Und zum Glück werden sie auch irgendwann erwachsen. Ein Welpe schaut sich sehr viel von Artgenossen ab. Das vereinfacht die Alltagserziehung im Vergleich zum ersten Hund extrem. Reagiert der ältere zum Beispiel nicht auf Fahrräder, Autos, etc. versteht der Welpe schnell, dass ihn das ebenfalls nicht zu interessieren braucht. Freilauf und auch an der Leine laufen funktioniert schnell, wenn der Welpe sich einfach am Ersthund orientiert und dessen Nähe sucht. Schwieriger ist jedoch die Erziehung im Sinne von Kommandos lernen, da man oft erst einmal dem vorhandenen Hund beibringen muss, dass er gerade nicht gemeint ist. Sobald man ein Leckerlie oder Spielzeug in der Hand hat, ist nicht mehr nur der Hund da, mit dem man gerade üben will, sondern auch der andere, der nichts verpassen möchte. Also ist das Training auf jeden Fall mehr Arbeit. Auch beispielsweise Fellpflege ist dann doppelt so aufwändig. Aber das zeitintensivste, nämlich das Gassi gehen, nimmt bei zwei Hunden im Normalfall genau so viel Zeit in Anspruch wie bei einem. Allerdings ist es oft sinnvoll mit beiden Hunden auch mal getrennt spazieren zu gehen um gezielt trainieren zu können und um auch jedem mal ungeteilte Aufmerksamkeit schenken zu können.
Der Hund selbst kostet ja schonmal Geld, das lässt sich nicht vermeiden. Wenn man (wie ich) für den Ersthund aber nicht nur das nötigste gekaut hat, sondern gleich mehrere Halsbänder, Leinen, Körbchen und Näpfe besitzt, halten sich die weiteren Anschaffungskosten in Grenzen. Versicherungen werden beim zweiten Hund oftmals günstiger, die Hundesteuer dafür aber teurer. Futter- und Tierarztkosten erhöhen sich entsprechend je nach Größe des Hundes. Das alles muss einem vor der Anschaffung des Zweithundes bewusst sein.
Als Fazit kann ich nur sagen, überlegt euch nicht nur gut, ob ihr euch für den zweiten Hund entscheidet, sondern auch für welchen. Das kann die Kosten, den Arbeitsaufwand und die Verträglichkeit unter den Hunden beeinflussen. Wichtig ist, dass man den Ersthund gut einschätzen kann und dieser gut erzogen ist. Grüße, eure Lea