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Über Würmer hat sich bestimmt jeder Haustierbesitzer schon Gedanken gemacht. Gerade im Internet wird oft empfohlen, möglichst auf die Wurmkur zu verzichten. Hier bekommt ihr die wichtigsten Infos!
Was wir als „Würmer“ bezeichnen sind verschiedene Parasiten, die gemeinsam haben, dass sie wurmähnlich Aussehen, und wenn sie in den Körper gelangen, Krankheit, nämlich die Wurmerkrankung, verursachen. Die häufigsten Wurmarten in Deutschland sind die folgenden:
Spulwurm: Einer der am meisten verbreiteten Arten. Die Eier des Spulwurms gelangen durch den Kot des befallenen Tieres in die Außenwelt. Sie können draußen bis zu einem Jahr überleben, und sind dadurch nicht nur in frischem Kot zu finden, sondern können sich weiträumig verteilen. Proben von Spielplatzsand enthalten beispielsweise häufig Spulwurmeier. Auch auf jeder Wiese, auf der sich Tiere, insbesondere Hunde aufhalten, kann man Eier finden. Über die Schuhsohlen kann man sie sogar in das eigene Zuhause bringen. Die Eier sind mit dem bloßen Auge nicht erkennbar. Auch Menschen können sich infizieren.
Der Spulwurm macht sich besonders im Magen- und Darmtrakt bemerkbar, wo er seine Eier ablegt. Er entzieht seinem Wirt die Möglichkeit, Nährstoffe aufzunehmen. Dennoch bleibt er dort oft lange unbemerkt. Erst bei extrem starkem Befall treten tatsächlich Beschwerden wie Husten oder Untergewicht auf.
Bandwurm: Der wahrscheinlich bekannteste Wurm, ist aber wesentlich seltener anzutreffen als der Spulwurm. Da er seine Eier nur päckchenweise in unregelmäßigen Abständen abwirft ist der Kot eines befallenen Tieres nur selten ansteckend. Häufig ist dagegen eine Ansteckung durch das Fressen von befallenen Tieren, wie zum Beispiel Mäusen. Dadurch dass die Eier nur selten ausgeschieden werden, ist der Bandwurm auch nur schwer nachzuweisen. Eine normale Kotuntersuchung unter dem Mikroskop findet meist keinen Hinweis auf den Parasiten, obwohl er da ist. Ein adulter Bandwurm lebt im Magen-Darm-Trakt und führt dort selten zu Problemen. Gefährlich sind dagegen seine Larven, die sich im ganzen Körper verbreiten können und dort schwere Schäden verursachen. Bandwürmer können auch auf den Menschen übertragen werden. Der Fuchsbandwurm ist für Menschen sogar oft tödlich.
Peitschenwurm: Peitschenwürmer ähneln vom Ansteckungsrisiko und Infektionsverlauf stark den Spulwürmern. Leichter Befall kann zu Durchfall führen, erst ein sehr schwerer Befall zu blutigem Durchfall bis hin zum Tod durch den Flüssigkeitsverlust oder Verbluten. Auch Menschen können sich über den Kontakt zu Tierkot anstecken.
Lungenwurm: Der Lungenwurm befällt als Zwischenwirt gern Schnecken. Diese werden von Mäusen oder Vögeln gefressen. Wenn diese wiederum von Hund oder Katze gefressen werden, kann der Hund sich mit Lungenwürmern infizieren. Aber auch durch verschmutztes Wasser kann sich der Hund anstecken. Lungenwurmlarven entwickeln sich in den Blutgefäßen zu ausgewachsenen Würmern. Deren Eier werden über das Blut in die Lunge transportiert, wo sie Reizungen und Entzündungen verursachen. Symptome sind Husten, Blutgerinnungsstörungen und Lustlosigkeit. Der Lungenwurm ist für Menschen ungefährlich. Der Wurm wird nur in unregelmäßigen Abständen über den Kot des Hundes ausgeschieden. Da seine Eier sich ebenfalls nicht im Darm befinden, ist er also über die reine Kotanalyse nur nachweisbar, wenn er sich zufällig darin befindet.
Anhand der Beschreibungen der verschiedenen Wurmarten wird klar, dass die wenigsten über eine einfache Untersuchung des Kots unter dem Mikroskop nachweisbar sind. Selbst wenn man den Kot von 3 aufeinanderfolgenden Tagen einsammelt, ist das keine Garantie den Wurm nachzuweisen. So scheidet der Fuchsbandwurm beispielsweise nur ein Mal in mehreren Wochen seine Eier aus.
Labore, hauptsächlich von Unikliniken, bieten Antigentests an. Dort wird nicht nach dem Wurm oder seinen Eiern gesucht, sondern nach Antikörpern, die der Körper entwickelt, wenn er vom Wurm befallen ist. Diese Tests sind wesentlich zuverlässiger als die reine Kotuntersuchung, aber weisen auch keine 100%ige Sicherheit auf.
Selbst bei reinen Hauskatzen besteht die Möglichkeit, dass sie sich mit Wurmeiern infizieren, die du mit deinen Schuhen ins Haus bringst. Natürlich ist die Wahrscheinlichkeit nicht hoch, dennoch sollte auch eine Wohnungskatze gelegentlich auf Würmer untersucht oder entwurmt werden
Ansonsten besteht bei jeder Aufnahme von Gras oder Erde bereits bei geringsten Mengen schon die Möglichkeit, dass diese Wurmeier enthalten.
Natürlich liegt das in deiner Entscheidung. Das selektive Entwurmen, also nur dann zu Entwurmen, wenn der Hund tatsächlich nachweisbar Würmer hat, ist auf jeden Fall schonender für dein Haustier. Besonders bei Medikamentenunverträglichkeiten oder anderen Anfälligkeiten ist es besser, dem Tier nur im wirklichen Bedarfsfall Medikamente zu geben.
Trotzdem gibt es auch Gründe für die periodische Entwurmung (Wurmkur immer in bestimmten Zeitabständen geben): Der wichtigste ist, dass Würmer, wie bereits erläutert, nicht immer sicher nachweisbar sind! Wenn Würmer tatsächlich im Kot sichtbar sind, ist der Befall meist schon so stark, dass dein Haustier nachhaltige Schäden davontragen kann. Auch die Ansteckungsgefahr für Menschen sollte man nicht unterschätzen. Die meisten Würmer sind für Erwachsene zwar nicht schädlicher als für Hund oder Katze, doch für Kinder kann ein Wurmbefall ein großes Gesundheitsrisiko darstellen. Auch andere Tiere im Umfeld können angesteckt werden, wenn ein Wurmbefall nicht behandelt wird. Dazu kommt, dass kaum ein Medikament für Haustiere so erprobt ist wie die Wurmkur. Die Mittel werden bereits seit Jahrzehnten eingesetzt und das bei 99% der Hunde und Katzen. Dabei ist die Anzahl der Tiere, die Probleme mit der Wurmkur haben, verschwindend gering. Pauschal Angst vor der Wurmkur brauchst du also nicht haben. Wenn du unnötige Gaben trotzdem vermeiden möchtest, schicke eine Kotprobe deines Haustiers in ein Labor, das Antigentests durchführt.
Viel Gesundheit für dich und dein Haustier,
dein Team von mein-tiershop